Eklektischer Künstler, Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Grafikdesigner und Industrieller, Bruno Munari Wurde 1907 in Mailand geboren und verbrachte seine Kindheit in Poles ine (Süd-Venetien). 1926 kehrte er nach Mailand zurück, wo er an der künstlerischen Bewegung des Futurismus teilnahm und zusammen mit der Gruppe der Künstler Severini, Marinetti, Prampolini und Aligi Sassu an der Gründung der Gruppe Lombardo Radiofuturista mitwirkte, die die Techniken des Aeropainting vertiefte. 1933 begann er seine Forschungen zu Macchine Inutili und gründete die Macchina Aerea und 1942 veröffentlichte er "Munari's Machines" im Verlag Einaudi und wurde für sie und viele andere Verlage ein kreativer Grafiker, der viele Jahre zusammenarbeitete. 1948 war er einer der Gründer der M.A.C. (Movimento Arte Concreta) zusammen mit Atanasio Soldati, Gillo Dorfles und Gianni Monnet und erforschte nach und nach das Feld der kinetischen Kunst, die Koexistenz organischer und mechanischer Bewegungen, wobei auch die Möglichkeit einer Konvergenz zwischen Kunst und Technik demonstriert wurde. Er begann 1953 mit visuellen Experimenten und arbeitete an Direktprojektionen mit polarisiertem Licht, bis er Experimentalfilme und Avantgardefilme drehte und aus diesen Werken dann die Cineteca di Monteolimpino - Internationales Forschungszentrum für Film gründete. Stets auf die Erforschung der Form fokussiert, kreiert er 1958 mit der Modellierung von Gabelzinken eine Zeichensprache mittels Gabeln und präsentiert im selben Jahr in innovativer Neuinterpretation des Skulpturbegriffs die faltbaren Reiseskulpturen aus Karton. 1962 organisierte er in Mailand die erste Ausstellung von Arte Programmata und widmete sich in den folgenden Jahren der kinetischen Forschung und Experimenten der Xerographie. Für seine Tätigkeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Compasso d'oro der Industrial Design Association (1954, 1955, 1979 und 1995 für seine Karriere); die Goldmedaille der Triennale von Mailand für Illeggibili Books (1957); die lobende Erwähnung der New York Academy of Sciences (1974); der Japan Design Foundation Award (1985); den Lego-Preis für seinen Beitrag zur Entwicklung der Kreativität bei Kindern (1986). Im September 1998 starb er in seinem Haus in Mailand.